Der Sieglitz - Vogel des Jahres 2016

Quelle: Karla Riedmiller
Vogel des Jahres 2016 – Der Stieglitz
NABU und LBV haben den Stieglitz zum „Vogel des Jahres 2016“ gekürt. Mit ihm soll der
fortschreitende Strukturverlust in unserer Kulturlandschaft ins Blickfeld gerückt werden. Er
ist Botschafter für mehr Artenvielfalt und Farbe in Agrarräumen und Siedlungsbereichen.
Der Stieglitz ist wie alle Vertreter der
Gattung von schlanker Gestalt mit kurzem
Hals und dünnen Füßen. Kennzeichnend
sind eine kräftig rote Gesichtsmaske, ein
weißer Kopf mit weißen Halsseiten und
abgesetzt ein schwarzer Nacken und
Oberkopf. Die Flügel weisen eine deutlich
abgesetzte, breite leuchtend gelbe Binde
auf. Sie sind bei der Nominatform
überwiegend schwarz. Der Rücken ist
hellbraun, der Bürzel weiß. Der gegabelte
Schwanz ist schwarz mit weißen Flecken
im spitzen Drittel. Die Unterseite ist
bräunlich an Brust und Flanken. Der
elfenbeinfarbene Schnabel ist lang und spitz. In der Brutzeit ist er reinweiß, ansonsten
befindet sich eine schwarze Markierung an der Spitze. Stieglitze haben eine Körperlänge
von etwa 12 bis 13 Zentimetern. Die Flügelspannweite beträgt 21 bis 25 Zentimeter und
das Körpergewicht liegt meist bei etwa 14 bis 19 Gramm.
Der Gesang des Stieglitzes ist eine sehr hastig vorgetragene Strophe, die unter
pendelnden Bewegungen vorgetragen wird. Er wird oft mit einer schnellen zwitschernden
Folge der „Stieglitz“-Rufe eingeleitet, der mehrere Triller und Schnörkel folgen.
Dazwischen werden auch nasale Elemente verwendet. Den Schluss bildet ein Knätschteil,
der dem „dsäi“ des Erlenzeisigs ähnelt. Der Gesang ist für die Markierung des
Nestbereichs von Bedeutung, außerhalb der Brutzeit stärkt er den Zusammenhalt in einer
Gruppe mit mehreren Männchen. Mit Ausnahme der Mauserzeit lässt der Stieglitz den
Gesang das ganze Jahr über hören. Er wird meist von einer hohen Singwarte vorgetragen,
selten im wenig ausgeprägten Singflug. Der Gesang wird bereits in frühster Jugend durch
den Vorgesang des Männchens geprägt.
Der Stieglitz besiedelt Westeuropa bis Mittelsibirien, Nordafrika sowie West- und
Zentralasien. Er fehlt in Island und dem mittleren und nördlichen Skandinavien. In
Südamerika und Australien sowie auf Neuseeland und einigen Inseln Ozeaniens wurde er
vom Menschen eingeführt. Der Stieglitz ist ein Teilzieher, der in Westeuropa überwintert.
In westlicheren, milderen Regionen seines Verbreitungsgebietes ist er ein Standvogel,
während er in Regionen mit strengeren Wintern auch in wärmere Gegenden migriert.
Der Stieglitz lebt in offenen, baumreichen Landschaften von den Niederungen bis etwa
1300 m, in den letzten Jahren zunehmend auch in höheren Lagen bis 1600 m. Seine
bevorzugten Lebensräume stellen Hochstamm-Obstgärten mit einer extensiven
Unternutzung und große Wildkrautflächen mit verschiedenen Sträuchern dar. Er ist an
Waldrändern, in Streuobstwiesen, in Feldgehölzen, in Heckenlandschaften und an
Flussufern zu finden.
Quelle: Karla Riedmiller
Quelle: Karla Riedmiller
Textquelle : Wikipedia , NABU Deutschland
Gerhard Droste