Der Gimpel - Unser Wappenvogel

Bei unserem Wappenvogel handelt es sich um den Dompfaff (Pyrrhula pyrrhula). Der Dompfaff stammt aus der Familie der Finken und wird auch als Blutfink bezeichnet. Diese Bezeichnung dürfte auf das prächtig rotgefärbte Gefieder des Männchens zurück gehen.

Der Dompfaff ist ein tagaktiver Vogel. Er verteidigt lediglich sein Nestbereich.

Er ernährt sich überwiegend von halbreifen und reifen Samen von Wildkräutern und Knospen. Gelegentlich frisst er auch Beeren und Insekten. Bevorzugt frisst er die Samen von Brennnesselgewächsen, Brombeeren und Birke. Im Sommer sucht er häufig Samen von Löwenzahn, Vogelmiere und des Hirtentäschels. Aber auch die Sämereien von Vergissmeinnicht, Gänsedistel, Ampfer und Knöterich frisst er sehr gerne.

Der Dompfaff ist in Europa, Vorderasien, Ostasien, Japan und Sibirien beheimatet. Zu finden ist er hier im Tiefland, aber auch in den Bergwäldern. Der Dompfaff liebt Nadelwälder. Hier bevorzugt er Fichtenschonungen. Aber auch in Parkanlagen und Gärten mit Nadelbaumbestand ist er zu finden. Er ist ein Stand und Strichvogel. Das heisst, dass er keine saisonalen Wanderungen vornimmt. Lediglich im Winter verlässt er sein Brutgebiet und sucht wärmere Regionen auf.

Der Dompfaff ist von gedrungener Gestalt mit kurzem Hals und dünnen Beinen. Die Kopfplatte, das Kinn und der dicke Kegelschnabel sind schwarz. Die schwarzen Flügel weisen eine weiße Binde auf. Der Bürzel ist weiß und der Schwanz ist schwarz. Die Augen des Dompfaffs sind tiefbraun. Er ist ca. 15 – 19 cm groß und seine Flügelspannweite beträgt ca. 22 cm – 26 cm. Er erreicht ein Gewicht von ca. 26 Gramm.

Das Dompfaffmännchen setzt sich deutlich vom Erscheinungsbild des Weibchens ab. Sein Rückengefieder ist blaugrau. Die Flügenbinden, der Unterbauch, sowie Unterschwanz und Bürzel sind weiß. Die Wangen, die Brust, die Flanken und der Oberbauch sind prächtig rot leuchtend gefärbt. Die Füße sind schwärzlich.

Das Weibchen hingegen hat einen bräunlich grauen Rücken. Die Brust, die Flanken und die Unterseite haben eine helle graubraune Färbung mit einem ganz leichten Stich ins Rötliche. Die Füße sind, wie beim Männchen, schwärzlich.

Das Gefieder der Jungvögel ähnelt sehr dem Gefieder der Weibchen. Der Schnabel besitzt noch nicht die schwarze Farbe. Der Kopf ist hell, wird aber während der Jugendmauser, nach ca. 6 – 8 Wochen, schwarz. Nach dem Schlüpfen sind die Jungen durch lange, graue Daunen gekennzeichnet. Sobald die Jungvögel Flügge werden, zeigen die jungen Männchen auf der Brust einen rötlichen Schimmer. Der Rachen ist rosafarbend und an den Seiten befindet sich jeweils ein purpurgrauer Fleck. Die Schnabelwülste sind gelb. Im Mitteleuropäischen Raum findet die Jugendmauser, aber auch die Vollmauser von August bis Oktober statt. Die Vollmauser dauert ca. 80 – 85 Tage.

Die Brutehe des Dompfaffs ist monogam. Im Februar beginnt bereits die Paarbildung zwischen dem Männchen und dem Weibchen. Hierzu fliegt das Weibchen mit einem drohenden aufgeblähtem Gefieder an das Männchen heran. Der Schnabel des Weibchens ist dabei weit aufgerissen und die Rufe des Weibchens wirken dabei heiser. Zeigt sich das Männchen interessiert, weicht es zunächst etwas zurück. Danach bläht er sein Gefieder auf und rückt nach und nach langsam an das Weibchen heran bis er den Schnabel des Weibchens berührt. Kurz darauf hüpft das Männchen zur Seite und das Weibchen führt dieses Ritual durch. Dieses wiederholt sich einige Male und endet mit dem “Schnäbeln”. Sobald sich das Paar gefunden hat, beginnt das Männchen mit dem “Zärtlichkeitsfüttern”, welches die Dominanz des Männchens zeigt. Nun beginnt bald die Balz. Dazu reicht das Männchen dem Weibchen einen Grashalm. Das Männchen lockt das Weibchen mit leisen “Zärtlichkeitlauten” an. Danach kommt es dann zur Kopulation zwischen dem Männchen und dem Weibchen.

Die Nistplatzsuche führen Männchen und Weibchen gemeinsam durch. Die Nester der Dompfaffen sind häufig in dichten Nadelbäumen (Fichten), aber auch in dichten Gebüschen zu finden, in einer Höhe zwischen 1,20 m und 1,80 m. Das Nest wird ringförmig gebaut und besteht aus Fichtenreisern, dünne Zweige, Wurzeln, Krautstängel und Halme. Nach 5-6 Tagen ist das Nest fertig gestellt.

Am frühen Morgen legt das Weibchen die Eier ab. Erst nachdem das letzte Ei abgelegt wurde, beginnt das Weibchen mit der Brut. Während dieser Zeit füttert das Männchen das Weibchen. In der Regel besteht ein Gelege aus 4-6 Eiern. Die Brutzeit dauert 13-14 Tage.

Nach dem Schlüpfen sind die Jungen blind und nackt. In den ersten 6 Tagen werden die Jungen mit dem gefüttert, was das Weibchen von dem Männchen erhält. Anfänglich besteht die Nahrung aus Blattläusen, Ameisen und kleinen Gehäuseschnecken. Später sind es Sämereien die von den Eltern gefüttert werden. Am 8. Tag öffnen die Jungvögel die Augen und strecken die Köpfe nach oben. Gleichzeitig öffnen sie bettelnd den Schnabel.

Bereits ab dem 16. Tag sind die Jungvögel in der Lage das Nest zu verlassen. Zwischen dem 20. und 24. Tag nehmen sie eigenständig Nahrung auf. Ab dem 35. Tag sind die Jungvögel selbständig.