Der Grünspecht - Vogel des Jahres 2014

Der Naturschutzbund Deutschland hat den Grünspecht zum Vogel des Jahres 2014
gewählt.
Der Grünspecht, auch manchmal Erdspecht genannt hat eine
Größe von ca. 31 cm. Er ist auffallend in der Farbe. (siehe
Bilder) Der Jungvogel ist in seine Zeichnung deutlich
blasser.Der Kopf ist an den Seiten durch eine schwarze
Gesichtsmaske gezeichnet, die vom Schnabel bis hinter die
Augen reicht, was ihm die Bezeichnung Fliegender Zorro im
Volksmund einbringt. Der Oberkopf und der Nacken sind rot,
der Bürzel grüngelb. Die Ohrgegend, Kinn und Kehle sind
dagegen weißlich. Die Flügel oder Schwingen der Tiere sind
braunschwarz, gelblich oder bräunlichweiß gefleckt. Die
Steuerfedern sind auf grüngrauem Grund schwärzlich
gebändert. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern
sind gering, beim Männchen ist der Wangenfleck rot mit
einem schwarzen Rand, beim Weibchen ist dieser
Wangenfleck einfarbig schwarz. Die Augen des Grünspechts
sind bläulichweiß, Schnabel und Füße sind bleigrau.
Männchen und Weibchen sind gleich groß.
Das Jungtier ist anders als die Altvögel im Gefieder.
Kopfseiten, Hals und die Unterseite sind auf fast weißem
Grund stark dunkel gefleckt bis gebändert. Die roten Anteile
der Kopffärbung sind unscheinbar und meistens mit grauen
Flecken durchsetzt.
Grünspechte trommeln deutlich seltener als andere heimisch
Spechte. Der markante Reviergesang ist auffällig. Er klingt
wie ein lautes Lachen.
Der Grünspecht bewohnt große Teile in Europa.
Er bevorzugt halboffene Landschaften mit ausgedehnten Althölzern, vor allem
Waldränder, Feldgehölze, Streuobstwiesen, Parks, Haine und große Gärten mit
Baumbestand. Innerhalb ausgedehnter Waldgebiete kommt er nur in stark aufgelichteten
Bereichen, an Waldwiesen und größeren Lichtungen vor.
Der Grünspecht ist tagaktiv.
Der Grünspecht bewegt sich häufig und geschickter als die
anderen Spechte am Boden, wodurch er auch als
„Erdspecht“ bekannt ist. Dabei hüpft er Strecken bis zu drei
Metern in einzelnen Sprüngen von maximal 25
Zentimetern ab, ohne zu fliegen.
Der Grünspecht sucht seine Nahrung fast ausschließlich auf dem Boden, er hackt viel
weniger an Bäumen als die anderen Spechte. Von allen mitteleuropäischen Spechten ist
der Grünspecht am meisten auf bodenbewohnende Ameisen spezialisiert. Diese fängt er
in ihren Gängen mit seiner 10 Zentimeter langen Zunge.
Die Balz beginnt im Frühjahr. Als Nisthöhlen werden gerne die Höhlen anderer Spechte
genutzt.Wie der Grauspecht sind die Grünspechte bei der Auswahl der Baumarten wenig
wählerisch und können entsprechend in den verschiedensten Baumarten Höhlen nutzen.
Kurze Zeit nach der Paarung legt das Weibchen fünf bis acht reinweiße Eier mit Maßen
von durchschnittlich 31 × 23 Millimeter. Die Eiablage beginnt zwischen Anfang April und
Mitte Mai, die Brutdauer beträgt 14 bis 17 Tage. Die Jungvögel entwickeln sich dann
innerhalb von 23 bis 27 Tagen und fliegen im Juni bis Juli aus. Weitere Gelege werden nur
produziert, wenn die Ursprungsgelege keine Nachkommen ergeben, in dem Fall kann das
Weibchen bis zu zwei Nachgelege produzieren, die in einer neuen, von beiden Partnern
vorbereiteten Höhle abgelegt werden. In den ersten drei bis sieben Wochen füttern und
führen beide Elterntiere ihren Nachwuchs, auch danach kann es bei bis zu 15 Wochen
alten Jungspechten noch einen lockeren Kontakt zu den Eltern geben.Der Grünspecht ist
einer der häufigsten Spechte in Europa. Der deutsche Bestand wurde Ende der 1990erJahre auf 23.000 bis 35.000 Brutpaare geschätzt, der Grünspecht ist damit in Deutschland
nach Buntspecht und Schwarzspecht der dritthäufigste Specht. Seine negative
Bestandsentwicklung ist im Rückgang der Wiesenameisen und der Umwandlung von
Grün- in Ackerflächen zu suchen.
Aufgrund der aktuellen Situation und des Bestandsrückgangs über die letzten Jahrzehnte
wird der Grünspecht in Deutschland und den Niederlanden in der Vorwarnliste der Roten
Liste geführt.
Textquelle: www.wikipedia.de
Gerhard Droste