Japan Hoso

Die Geschichte
Der Japan Hoso soll ab dem Jahre 1926 erstmals durch einen Japaner
mit dem Namen Nakamura erzüchtet worden sein. So soll er aus den
Rassen Bossu Belgè und dem Scotch entstanden sein. Um 1963
wurde der Japan Hoso das erste Mal in Europa entdeckt. In einem
Kanarientransport aus Japan entdeckte der belgische Züchter Beerickx
den Japan Hoso, der einem zu klein geratenen Scotch glich. Herr
Beerickx und sein belgischer Zuchtfreund Herr Werry begannen von
hier an, durch systematische Zucht einen guten Stamm Japan Hoso
aufzubauen.
Beschreibung und Rassemerkmale
Den Japan Hoso kann man durchaus als miniaturisierten Scotch bezeichnen. Seine Größe sollte bei
maximal 11,5 cm liegen. Damit gehört der Japan Hoso zu den kleinen gebogenen
Positurkanarienrassen. Wie schon zuvor erwähnt, gehört der Japan Hoso zu den gebogenen
Positurkanarienrassen. Somit liegt das Hauptaugenmerk auf die gebogene Haltung. Während des
„Arbeitens“ nimmt der Japan Hoso eine halbkreisförmige Stellung ein. Hierbei streckt der Vogel seinen
Hals nach vorne und seinen Schwanz zieht er unter die Sitzstange. Der heutige Japan Hoso weicht in
der Größe etwas zu seinen Vorfahren aus dem Ursprungsland ab. In Japan erreicht der Vogel eine
Größe von ca. 15 cm. In Europa wurde der Japan Hoso bewusst kleiner gehalten, um eine Kollision
mit dem Scotch Fancy zu vermeiden.
Die Zucht
Die Zucht des Japan Hosos ist relativ einfach. Für die Zucht benötigt man Käfiggrößen von 50 cm x 40
cm x 45 cm. Um eine gezielte Zucht der Japan Hoso zu
betreiben sollte man Paarzucht machen, d.h. immer
paarweise in einer Box. Hierbei sollte man bei der
Zusammenstellung der Paare darauf achten, intensive
mit nichtintensiven Vögeln zu verpaaren. Die
nichtintensiven Vögel sollten sehr kritisch begutachtet
werden, da ein zu grobes Gefieder bei den
nichtintensiven Vögeln dem Rasseideal zuwider läuft.
Der Japan Hoso begnügt sich mit den handelsüblichen
Futtermischungen. Zur Jungvogelaufzucht sollte jedoch
Eifutter zugefüttert werden. Hierbei hat jeder Züchter
sein eigenes Rezept. Auch ist die Fütterung von
Grünfutter bei der Aufzucht der Jungen sehr wichtig.
Die Ausstellung
Für die Ausstellung ist es wichtig, den Japan Hoso vorher
entsprechend zu trainieren, damit er die schon zuvor
beschriebene halbkreisförmige Haltung einnimmt. Zum
Trainieren der Vögel empfiehlt sich, einen Ausstellungskäfig
an einem Haken aufzuhängen, damit er frei pendeln kann.
Durch das pendeln des Käfigs versucht der Vogel sein
Gleichgewicht zu tarieren. Hierbei nimmt er dann die
gewünschte Haltung an. Ebenso sollte man während des
Trainings an der Unterseite des Käfigs, mit einem kleinen
Stock, sanft klopfen oder kratzen. Auch dies bewegt den
Vogel dazu seine Rassetypische Haltung einzunehmen. Ausgestellt wird der Japan Hoso in
Deutschland in Kuppelkäfigen. Auf COM-Ebene wird der Borderkäfig gefordert.
Standard und Bewertungsskala
Der DKB / AZ Standard für Farben- und Positurkanarienrassen sieht folgendes vor:
Allgemeines
Bei dem Japan Hoso handelt es sich um eine kleine glattbefiederte Figurenkanarieneasse.
Zugelassen sind alle Kanarienfarben einschließlich der Schecken.
Haltung
Die Arbeitshaltung ist gebogen, in Form eines Halbmondes. Sie wird erreicht durch einen nach vorne
gestreckten Kopf und einen leicht unter die Sitzstange gezogenen Schwanz, dabei sind die Beine
etwas angewinkelt.
– 30 Punkte –
Form
Es handelt sich um einen kleinen und schlanken Vogel mit flacher Brust. Die Flügel liegen am Körper
an. Die Beine zeigen befiederte Schenkel.
– 25 Punkte –
Schultern und Rücken
Die Schultern sind schmal und gut gerundet. Zwischen den Schultern ist keine Vertiefung sichtbar. Der
Rücken ist schmal und gut gerundet.
– 15 Punkte –
Kopf und Hals
Der Kopf ist klein, leicht abgeflacht und oval. Der Schnabel klein und nicht zu dick. Der Hals ist lang
und schmal.
– 10 Punkte –
Größe
Der Japan Hoso ist nicht größer als 11,5 cm. – 10 Punkte – Schwanz Der schmale Schwanz ist
harmonisch zur Größe des Vogels, mit geringer Einkerbung.
– 5 Punkte –
Gesamteindruck und Gefieder
Das Gefieder ist glatt, ohne Frisuren und ohne Kahlstellen. Der Vogel ist sauber und zeigt sich in guter
Kondition und Käfiggewöhnung. Auch wird in dieser Position die Sauberkeit des Käfigs berücksichtigt.
– 5 Punkte –
Michael Harting
Quellennachweis:
„Die Positurkanarien“ von Dr. Hans Claßen und Werner Kolter
DKB / AZ Farben- und Positurkanarienstandard
Homepage der IG Gebogenen Kanarienrassen