Beschreibung
Die Gouldamadine erreicht eine Körperlänge von gut 11 cm,
sowie eine Schwanzlänge von 3 cm – 4 cm. Das
Rückengefieder, sowie die Flügeldecken sind überwiegend
grünlich. Die Brust ist lila bis fliederfarbend und setzt sich
deutlich von der gelblichen Bauchfärbung ab. Zum Schwanz hin
wird die Bauchfärbung deutlich heller. Bürzel und die oberen
Schwanzdecken sind bläulich gefärbt. Die braunen Augen sind
mit einem hellblauen Lidring umrandet. Innerhalb einer
Population kann es zu drei verschiedenen Kopffärbungen
kommen. Am häufigsten scheint die schwarze Kopffärbung zu
sein. Daneben gibt es rote und gelbe Kopffärbungen. Diese
unterschiedliche Kopffärbung ist durch ein schwarzes Band
vom restlichen Gefieder abgetrennt, das sich vom Hinterkopf
bis zur Kehle erstreckt. Insgesamt sind weibliche Vögel weniger
intensiv gefärbt und besitzen eine schwarze Schnabelspitze.
Die Schnabelspitze der Männchen ist gelblich oder rot.
Die tagaktiven Vögel leben in zum Teil sehr großen
Schwärmen. Die Nacht verbringen sie auf ihren Schlafbäumen.
Hier sitzen sie jeweils auf den dünnsten Ästchen, um vor Feinden sicher zu sein. Zu den Hauptfeinden
adulter Tiere zählen insbesondere Schlangen und Greifvögel. Den Jungtieren können Ameisen, die
die Brut bei lebendigen Leib auffressen können, gefährlich werden. Auch Reptilien bedrohen oft die
Brut. Mittlerweile sind Gouldamadinen in Australien selten geworden. In der Vergangenheit wurden die
Vögel von Wilderern zu tausenden gefangen, um den Bedarf an exotischen Vögel in Europa und
Nordamerika zu stillen. Seit 1960 herrscht in Australien ein strenges Ausfuhrverbot für Tiere aller Art.
Verbreitung
Die Vögel sind im Norden Australiens zu Hause. Vor allem ausserhalb des tropischen Regenwaldes in
der Cape York-Region, im Northern Territory und im nordwestlichen Queensland sind sie zu
beobachten. Sie bevorzugen angesprochen heisses Klima von bis zu 45° C und einer Luftfeuchtigkeit
von bis zu 90 %. Die Nähe von Wasserstellen ist für die Gouldamadinen lebensnotwendig. Zu Beginn
der Brutzeit kann es zu ausgedehnten Wanderungen in ihre Brutreviere kommen. Sie ziehen mehr
oder weniger der Regenzeit hinterher. Ausserhalb der Regenzeit sind sie oft in küstennahen Gebieten
oder an Gewässerrändern anzutreffen.
Ernährung
Gouldamadinen ernähren sich hauptsächlich von Sämereien und Insekten aller Art. Während der
Brutzeit fressen sie überwiegend Insekten. Um zu trinken suchen sie nah gelegene Wasserstellen auf.
Dabei nehmen sie sehr schnell eine große Menge Wasser, durch sogenanntes “Saugtrinken” auf.
Dabei werden notwendige Mineralstoffe über kleine Erdklumpen aufgenommen.
Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife wird bereits mit vier Monaten erreicht. Zur ersten Brut kommt es aber erst mit
Beginn des zweiten Lebensjahres. Die Brutzeit beginnt mit der Regenzeit in ihren natürlichen
Lebensräumen. Die Brutgebiete erstrecken sich über wenige Regionen wie den Kimberleys, Northern
Territory und das nordwestliche Queensland. Hier brüten sie in zum Teil großen Kolonien.
Gouldamadinen sind Höhlenbrüter, die ihre Nester vorzugsweise in Astlöchern oder Löchern im
Stamm von Eukalyptusbäumen bauen. Ausgepolstert werden die Nester mit allerlei weichem Material.
Je nach Ausgiebigkeit der Regenzeit kann es zu mehreren Bruten kommen. Ein Gelege besteht aus
durchschnittlich 6 Eiern, die von beiden Elternteilen über einen Zeitraum von 14 Tagen ausgebrütet
werden. Die geschlüpften Jungen sind anfangs noch unbedunt. Sie werden vorzugsweise mit kleinen
Insekten und Sämereien gefüttert. Bei der Aufzucht der Brut helfen auch noch nicht geschlechtsreife
Vögel aus der Vorbrut. Nach rund 3 Wochen ist ihnen ihr Jugendgefieder gewachsen, ab dem 24. Tag
verlassen sie zeitweise ihr Nest. Mit 38 – 40 Tagen sind sie dann selbständig, verbleiben aber bis zur
Geschlechtsreife im Familienverband. Die Mauser zum adulten Gefieder erfolgt nach rund 3 Monaten.
Die Lebenserwartung liegt bei 8 – 10 Jahren.
Gerhard Droste