Die Bekassine - Vogel des Jahres 2013

Familie: Schnepfen (Scolopacidae)
Ordnung: Wat-, Möwen-, Alkenvögel
(Charadriiformes)
Klasse: Vögel (Aves)
Kennzeichen
Etwa Drosselgröße, kurzbeinig, langer Schnabel, gedrungene Gestalt.
Verbreitung und Bestand
In ganz Europa zu finden. In Mitteleuropa starke Abnahme. Bedingt durch
Entwässerungsmaßnahmen und Biotopzerstörungen. Teilweise nur noch isoliertes
Vorkommen. Bestandschwerpunkte liegen in den Tiefebenen.
Wanderungen
Europäische Bekassinen sind Kurz- und Mittelstreckenzieher. Im westlichen Teil Europas auch
Standvögel. Das Überwinterungsgebiet beginnt schon an der Nordseeküste und erstreckt sich
bis in den Mittelmeerraum. Vögel aus dem Hohen Norden sind allerdings Langstreckenzieher,
die bis nach Afrika und Vorderindien wandern.
Biotop
Moore, Feuchtwiesen und Verlandungszonen. Weiterhin Marschlandschaften, Sümpfe und
Seichtwasserzonen. Voraussetzung muss aber ein weicher Boden zu stochern und damit zur
Nahrungsaufnahme sein. Die Umgebung muss aus deckungsreicher nicht zu hoher Vegetation
bestehen.
Nahrung
Schnecken, Würmer, Insektenlarven aber auch Samen und Früchte von Binsen und Seggen.
Die tierischen Nahrung wird aus der oberen Schlammschicht mit dem Schnabel selektiert.
Stimme
Bekannt ist das sogenannte Meckern. Dieses wird durch rasante Sturzflüge mit den
Steuerfedern erzeugt. Am Brutplatz rufen Männchen und Weibchen von Sitzwarten aus..
Verhalten
Tag- und Nachtaktiv. Sehr schneller Flug, bei Gefahr mit vielen Zacken und Haken
versehen. Spezialisiert auf Nahrung im Schlamm, die er mit dem Schnabel sondiert. Der
obere Teil des Schnabels ist biegsam, um die Beute besser halten zu können.
Revierabgrenzungen während der Brutzeit, auch sonst nicht sehr gesellig. Zu größeren
Ansammlungen kommt es gelegentlich zur Zugzeit. Reviermarkierungsflüge mit dem sog.
Meckern, es dient aber auch der Balz. Bei Gefahr wird sich an den Boden gedrückt,
hierbei wird auch Deckung wie Gras usw. genutzt (Schreckstellung). Am Nest oder bei den
Jungen kommt es zum Verleiten, dabei wird der Schwanz gespreizt und Auf- und
Zugeklappt.
Fortpflanzung
Saisonehe. Die Revierauswahl trifft das Männchen. Die Nistplatzwahl trifft das Weibchen.
Das Nest liegt meist gut versteckt zwischen Pflanzen. Die Weibchen brüten und die
Männchen halten in Nestnähe Wache. Die Jungen sind Nestflüchter und verlassen schon
am ersten Tag das Nest. Beide Elternteile führen die Jungen. Die Jungen können im Flug
transportiert werden, in dem die Elterntiere die Küken mit dem Schnabel an die Brust
drücken.
Alter
Ältester Ringfund 16 Jahre.
Besonderheit:
Wird vom Volksmund auch „ Himmelsziege „ genannt
Michael Harting